Geschichte

Alt wie ein Baum... ist die Jugendweihe, mit festen Wurzeln, die in das 19. Jahrhundert reichen und mit guten Traditionen, die trotz politischer Beanspruchungen in den zurückliegenden Zeiten vielen Menschen bedeutungsvoll und erhaltenswert erscheinen.

Schon zur Zeit der bürgerlichen Revolution, also vor über 160 Jahren, wurden die Weichen für eine neue, freigeistige Bewegung gestellt. Zu dieser Zeit war es in Deutschland üblich, dass die Jugendlichen konfirmiert wurden oder an der Kommunion teilnahmen. Erst diese religiösen Zeremonien erklärten sie zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft. Damals gab es nur wenige Familien, die sich trauten, den von der Kirche und Obrigkeit gewollten Glauben in Zweifel zu ziehen oder gar abzulehnen. Die Wurzeln dafür liegen in der Revolution von 1848.

Damals lockerten die deutschen Länder viele Gesetze, ermöglichten Ihren Bürgern den Austritt aus der Kirche und erlaubten den Kindern in der Schule die Befreiung vom Religionsunterricht.

1846 fand die erste Feier einer freireligiösen Gemeinde in Breslau (heute Wrocław/ Polen) statt. Im thüringischen Nordhausen handelte Eduard Baltzer, der ehemalige Pfarrer und Sprecher der von ihm gegründeten Freien Gemeinde, in diesem Sinne: Er lud Jungen und Mädchen zu einer Feier ein, die er bewusst in Abgrenzung zur Konfirmation und Kommunion erstmals "Jugendweihe" nannte. Das war 1852.

Später haben auch andere Gemeinden diesen Begriff übernommen, wenn es auch noch einige Jahre dauerte, bis deutschlandweit Jugendweihefeiern stattfanden. Ihre Blütezeit erlebte die Jugendweihe in der Weimarer Republik, also zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg.

Auch in unserer Region hat die Jugendweihefeier eine lange Geschichte: In Strausberg fand die erste Jugendweihe am 1. April 1928 statt.

Der Märkische Jugendweihe e.V. (vormals Barnimer Jugendweihe e.V.) organisiert Jugendweihen im Bewusstsein dieser Tradition im zeitgemäßen Gewand.